O, du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! - Video "Andacht zu Heiligabend in Tübingen", im Internet vom 24.12.20 bis Epiphanias 2021
Seit siebzehn Jahren wurde in der Tübinger Kirche an Heilig Abend um 16.30 Uhr eine Andacht mit viel Musik, Bibellesungen und Geburten durchgeführt. So etwa einhundert "Dauerbesucher" aus den Bezirken Tübingen, Reutlingen und dem Großraum Stuttgart fanden sich alle Jahre wieder zusammen. Und 2020 ? Lock-Down. Nichts geht mehr? Mitnichten, sagten sich die Programmgestalter unter Federführung von Markus Herr, Andreas Ostheimer, "Kameraleute" und viele mehr: Die Andacht gibt es dieses Jahr in virtueller Form. In der Adventszeit wurden die Videos in der Tübinger Kirche aufgezeichnet: Spieler, Sänger, Lektoren, Redner kamen zeitversetzt dorthin, um ihre Beiträge aufnehmen zu lassen. Viel mehr Aufwand als die Liveveranstaltung, aber ... die Tübinger Studenten aus der Gemeinde, die zumeist über die Feiertage nicht in der Universitätsstadt bleiben, konnten mitwirken. Und - 1.250 Besucher im Internet (viele werden das Video nicht allein angeschaut haben, also vermutlich noch weit mehr) haben die Möglichkeit genutzt, daheim oder mit dem Smartphone irgendwo draußen, vor der Pandemie geschützt, die Frohe Botschaft zu vernehmen: "Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht."
In seiner Begrüßung ging der Tübinger Gemeindevorsteher Arndt Bayer auf die diesjährige, etwas andere Advents- und Weihnachtszeit ein. Keine wechselseitigen Besuche und Zusammenkünfte, kein Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, kein ..., das ließe sich beliebig fortsetzen. Aber die Tradition der Andacht zu Heiligabend, wenn auch in anderer Form als gewohnt, die wird auch 2020 gepflegt. Und es bleibt: Jesus Christus als wahrer Gott und wahrer Mensch ist auf die Welt gekommen als Heiland auch meiner Seele. Im folgenden Gebet war Raum für Dank und Bitte - den Dank für die Erinnerung an Gottes Geschenk an die Menschheit durch das Fest von Christi Geburt, und die Bitte: "Schenk uns ein Einstimmen auf die Weihnachtszeit."
Bischof i. R. Georg Kaltschmitt wandte sich in seiner Ansprache an die "Liebe Heiligabendgemeinde": Wir kommen zu euch nach Haus. Dieses Jahr in einer totalen Ausnahmesituation. Das verbindet uns mit dem Urweihnachtsfest. Bei Christi Geburt gab es die auch in Form einer Volkszählung. Damals wie heute ein "Aufrütteln" - Lassen wir uns wirklich begeistern von der Tatsache, dass der allmächtige Gott sich in die Verletzlichkeit eines Säuglings begeben hat? Hunger, Durst, Schreien, in völliger Hilflosigkeit ausgeliefert sein. Auf Augenhöhe mit denen, denen er helfen will. "Wir denken dankbar an diesen Anfang zurück. Sei uns willkommen, edler Gast. Und jetzt - singt fröhlich mit".
Es folgten, sich abwechselnd mit musikalischen Beiträgen, Lesungen: Die Vorhersage der Geburt Christi (Jes 9, 1 - 6), die Weihnachtsgeschichte nach dem Lukasevangelium sowie ein Text aus dem Ersten Johannesbrief (1. Joh 1, 1 - 5), "... und Gott ist Licht". Gesungen und aufgenommen wurde vor Ort in der Tübinger Kirche, und zwar Beiträge des Kusterdinger und des Tübinger Vokalquartetts. Dazwischen gab es einen musikalischen Gruß mit einem Video aus dem Bezirk Freiburg/Offenburg vom Vokalquartett der Gemeinde Emmendingen. Zum Teil a cappella, zum Teil mit Orgelbegleitung. In der Tübinger Kirche mal von der Empore herunter, mal im Altarraum gesungen. Instrumental gab es von Mutter und Sohn - Klavier und Cello - einen Beitrag; Fagott, Geige und Klavier musizierten zusammen und ebenso Posaune und Orgel ... Andreas Ostheimer (Orgel, Klavier)und Markus Herr (Orgel und Gesang) hatten einige Stücke (Sätze) selbst überarbeitet. Etwas ... jemanden ... vergessen bei der Aufzählung? Gut möglich bei der Vielzahl der Darbietungen.
"Der Dank soll auch am Ende dieser Andacht stehen.", so zum Abschluss Georg Kaltschmitt. Der Dank an die Programmgestalter, Spieler, Sänger, Leser, für eine wunderbare Gemeinschaft, auch mit den Zuschauenden, folgte. Und der an einen Glaubensbruder, der mit Unterstützung von anderen die technische Seite abgedeckt hat. Aufnahmen, Video-Zusammenstellung u.V. mehr. Der Dank im Schlussgebet galt noch einmal dem, der die Menschheit über Jahrtausende hinweg nicht hat fallen lassen sowie Gnade durch Jesus` Menschwerdung und Opfer geschenkt hat. Ihm, der uns Menschen in der Vergangenheit und Gegenwart zur Seite stand und steht und der uns eine Zukunft bereitet hat.
"Viel Frieden und Freude an diesem Weihnachtsfest!" Und wer von den Zuhörern danach sie nicht wenigstens innerlich mitklingen ließ, falls er nicht mitsang, die "Stille und heilige Nacht", die jetzt zum Abschluss musikalisch herbeigezaubert wurde, der musste irgendetwas verpasst haben.